Kapitel 8. Farbkennzeichnung von Widerständen

Der Text und Bilder sind entnommen aus wikipedia.de

Die Widerstandsfarbkodierung oder Farbkodierung für Widerstände ist eine Farbkennzeichnung für die elektrischen Werte von Widerständen. Als elektronische Bauteile sind diese oft sehr klein und darüber hinaus zylindrisch, so dass es schwierig ist, lesbare Zahlen darauf zu drucken. Als Ersatz hat man deshalb ein System erdacht, den Widerstandswert zusammen mit einer Toleranz durch umlaufende farbige Ringe anzugeben.

Lesrichtungsart 1

Lesrichtungsart 2

Es gibt Farbcodes mit drei, vier, fünf oder sechs Ringen. Bei drei oder vier Ringen geben die ersten beiden Ringe einen zweistelligen Wert von 10 Ω bis 99 Ω an (siehe Tabelle unten), und der dritte Ring gibt einen Multiplikator an ( Zehnerpotenz von 10-2 bis 109), mit dem der Wert zu multiplizieren ist. Damit lassen sich 1080 verschiedene Widerstandswerte ausdrücken. Der vierte Ring, falls vorhanden, gibt die Toleranzklasse an. Fehlt er, ist die Toleranz ±20%. Bei fünf oder sechs Ringen geben die ersten drei Ringe den Wert an (100 bis 999 Ω), der vierte Ring ist der Multiplikator und der fünfte Ring die Toleranzklasse. Ist ein sechster Ring vorhanden, gibt er den Temperaturkoeffizienten (Stabilität) an.

Die Ableserichtung wird auf zwei verschiedene Weisen gekennzeichnet: entweder der erste Ring hat vom Rand des Widerstandskörpers einen kleineren Abstand als der letzte Ring, oder der letzte Ring ist räumlich abgesetzt. Prüfung: Die andere Leserichtung ergibt keinen Wert der zugehörigen E-Reihe oder lässt sich gar nicht entschlüsseln (z. B. letzter Ring ist silber oder gold, was für den ersten Ring nicht zulässig ist).

Die Farbkodierung ist in der DIN IEC 62, beziehungsweise für Widerstände mit Angabe des Temperaturkoeffizienten nach DIN 41429 wie folgt festgelegt:

Farbkodierung von Widerständen mit 4 Ringen

1. Ring

2. Ring

3. Ring

4. Ring

Farbe

Farbe

Zehner

Einer

Multiplikator

Toleranz

„keine“

×

±20 %

silber

10 −2 = 0,01

±10 %

gold

10 −1 = 0,1

±5 %

schwarz

0

10 0 = 1

braun

1

1

10 1 = 10

±1 %

rot

2

2

10 2 = 100

±2 %

orange

3

3

10 3 = 1.000

gelb

4

4

10 4 = 10.000

grün

5

5

10 5 = 100.000

±0,5 %

blau

6

6

10 6 = 1.000.000

±0,25 %

violett

7

7

10 7 = 10.000.000

±0,1 %

grau

8

8

10 8 = 100.000.000

±0,05 %

weiß

9

9

10 9 = 1.000.000.000

Widerstände hoher Genauigkeit (Metallschichtwiderstände) haben meistens fünf oder sechs Ringe. Bei fünf Ringen geben die ersten drei die Werte an, Ring vier den Multiplikator und Ring fünf die Toleranz. Ein sechster Ring gibt den Temperaturkoeffizienten an.

Farbkodierung von Widerständen mit 5 oder 6 Ringen

1. Ring

2. Ring

3. Ring

4. Ring

5. Ring

6. Ring

Farbe

Farbe

Hunderter

Zehner

Einer

Multiplikator

Toleranz

Temp.-Koeffizient

silber

 

 

 

10 −2

 

 

gold

 

 

 

10 −1

 

 

schwarz

 

0

0

10 0

 

200 10 −6  K −1

braun

1

1

1

10 1

±1 %

100 10 −6  K −1

rot

2

2

2

10 2

±2 %

50 10 −6  K −1

orange

3

3

3

10 3

 

15 10 −6  K −1

gelb

4

4

4

10 4

 

25 10 −6  K −1

grün

5

5

5

10 5

±0,5 %

 

blau

6

6

6

10 6

±0,25 %

10 10 −6  K −1

violett

7

7

7

 

±0,1 %

5 10 −6  K −1

grau

8

8

8

 

±0,05 %

 

weiß

9

9

9

 

 

 

Beispiele

  1. Die Farbringe gelb–violett–rot–braun bedeuten 47·10 2  Ω = 4,7 kΩ und eine Toleranz von ±1%. Daraus ergibt sich für den Widerstand ein möglicher Toleranzbereich von 4,653 kΩ bis 4,747 kΩ.

  2. Ein Widerstand mit den fünf Ringen grün–braun–braun–orange–blau hat einen Nennwert von 511·10 3  Ω = 511 kΩ und weist eine Toleranz von ±0,25% auf.